Rüdiger Neukäter

 

Autor von Kurzgeschichten, Reisebüchern,

Gedichten,

Roman

1992: Erstes Buch "Spiegelgefechte - Gedichte und Geschichten"

1. Preis im Literaturwettbewerb des “Freien Deutschen Autorenverbandes” mit der Satire "Superstau"


1996: Zweites Buch: "Frau im Ohr”.


1998: “Alles Schwindel” - Ein Lesebuch


2002: 1. Preis im Kurzgeschichtenwettbewerb der 1. Kasseler Literaturbörse (‘Funkstille’)


2003: Gedichtesammlung “Das alte Lied”.

3. Preis im Literaturwettbewerb “Lebensspuren” der Stadt Fritzlar


2004: 1. Preis im Kurzgeschichten-Wettbewerb der 3. Kasseler Literaturbörse


2004: ”Leben und Leben lassen” -  29 Geschichten”


2007: "Unterwegs in Südostasien und Indien".


2008: "Unterwegs in Indonesien"


2008: "Unterwegs in Sri Lanka"

 

2010: "Auf Reisen - Geschichten von Unterwegs"


2012: "Alter Ego - Erfundenes, Erlebtes, Erinnertes"

 

2013: "Abu Dhabi und Dubai"

 

2015: "Unterwegs in Nordindien und Rajasthan"


2018: Neuauflage des Sri Lankabuches "Mein Sri Lanka"


2019: "Spurensuche" (Roman)

Autorenportrait

Geschrieben habe ich eigentlich schon immer. Was man aufschreibt, erlebt man zweimal. Die ersten Gedichte erschienen in der Abiturzeitung. Ein Romanfragment "Auf Messers Schneide" landete Mitte der Fünfziger auf Walter Höllerers Schreibtisch und wurde von dem damaligen Literaturpapst fast des Abdruckes in den 'Akzenten' für würdig befunden.
Meine frühen Geschichten handeln häufig von alten Männern, Vereinsamten, Stoppelbärtigen und Hinkenden, die das Leben nicht zu meistern wissen. Jeder von ihnen trägt schwer an einer Prothese.
Um 1965 entstand eine Literaturgruppe in Mainz und die gleichnamige Zeitschrift, 'fragment' wurde herausgegeben. Sie bestand vier Jahre lang. Es gab Lesungen und Texte in Anthologien. "Junge Autoren aus Rheinland Pfalz." Einen Verleger zu finden war auch damals schon schwer. Also wuchs die Anzahl der Manuskripte in der Schublade.
Ich wurde älter und reifer und bog ein in den Pfad bürgerlicher Tugenden: Examen, Referendarzeit, Beruf. Ich wurde Lehrer, Vater, Ehemann, trug Verantwortung, hatte Pflichten und kaum Zeit zum Schreiben. Sowohl der Beruf, als auch die Aufzucht der beiden Kinder machten Spaß. Neue Texte entstanden: Gedichte und Kurzgeschichten. Ich beobachtete Kollegen, Schüler, Freunde, Mitbewohner, Passanten, machte aus Erlebtem und Erfahrenem Geschichten und war überrascht, wenn sie ein gutes Ende nahmen. Meine Wut auf mancherlei brachte ich zu Papier. Ich schenkte meinen Kindern Gedichte und reimte Geburtstagsständchen. Manchmal schrieb ich auch über meine Gefühle. Ich las bisweilen im Freundeskreis vor und die Zuhörer meinten, ich solle die Sachen doch veröffentlichen. Aber wo? Ich hatte Wichtigeres zu tun, als mich um die Veröffentlichung meiner literarischen Fingerübungen zu bemühen. Immerhin schickte ich Textbündel los, und das eine oder andere fand eine Publikation.
1992 veröffentlichte ein kleiner Verlag mein erstes Buch: "Spiegelgefechte, Gedichte und Geschichten.“ Im gleichen Jahr gab es einen Preis für die Geschichte ‚Superstau’. 1996 folgte das zweite Buch „Frau im Ohr“ mit „unalltäglichen Geschichten“.  Allmählich fand ich neben dem Lehrerberuf noch etwas Zeit für neue Geschichten und Gedichte. Die fanden 1998 den Weg in das dritte Buch „Alles Schwindel – Ein Sammlung von Kurzgeschichten, Gedichten und Essays“.
Nach meiner Pensionierung 2001 wurde ich 'freier Autor'.
2003 erschien eine Sammlung von Gedichten, „Das alte Lied“.
2004 erschien im Wiesenburg Verlag der Erzählband "Leben und Leben lassen“.
2012 folgte ein weiterer Erzählband "Alter Ego".
Nach dem Eintritt in den 'Unruhestand' blieb mehr Zeit für lange Reisen, und da der Wiesenburg Verlag eine neue Sparte 'Reisen und Kulturen' aufgemacht hatte, lag es nahe, die vielen Reiseerlebnisse der letzten Jahre in Büchern festzuhalten. So entstanden die drei Reisebücher 'Unterwegs in Südostasien' (2006), 'Unterwegs in Indonesien' (2007), 'Unterwegs in Sri Lanka' (2008) und der kleine Sammelband 'Auf Reisen - Geschichten von unterwegs' (2010). 'Abu Dhabi und Dubai' (2013), "Nordindien und Rajasthan" (2015) folgten.
Für wen schreibe ich? Für Neugierige und Nachdenkliche, für Leute, die Freude an der Sprache und am Miterleben haben und die gerne schmunzeln. Auch meine Reisebücher sind voll von Anekdoten und kleinen Abenteuern. Nichts ist so todernst, dass nicht noch ein Lächeln darin steckt. Selbst Galgenhumor hat etwas Befreiendes.
Wenn ich etwas Neues geschrieben habe, lese ich es meiner Frau, meinen Kindern oder meinen Freunden vor. Früher waren die Schüler oft das kritischste Publikum. Wenn die etwas nicht verstanden, musste der Text vereinfacht werden. Das gilt heute noch genauso: Verständlich schreiben, die Dinge auf den Punkt zu bringen.
Die Reisebücher sollen neugierig und Lust machen, die Welt zu erkunden.
Ich lese gerne aus meinen Büchern vor.
2002 und 2004 gab es für meine Beiträge jeweils den ersten Preis bei der Kasseler Literaturbörse. Solche Erfolge geben Auftrieb und sind Ansporn, mehr zu schreiben. Anlässe dazu gibt es genug.

Da ich in die Jahre gekommen bin, fand ich es an der Zeit, mein Leben literarisch aufzuarbeiten. So entstand das sehr persönliche Buch 'Spurensuche', das im Mai 2019 bei Books on Demand erschienen ist.

 

Rüdiger Neukäter, Kassel, 2019

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Karriere

Mit fünf wollte ich Zirkusdirektor werden. Meine Eltern lachten. Als ein Zirkus in der Stadt gastierte und ich die Schule schwänzte, um beim Zeltaufbau mitzuhelfen, verging ihnen das Lachen. Dafür lachte ich umso glücklicher, als ich die Freikarten entgegennahm. Nach der vierten Vorstellung kannte ich den Zirkus auswendig. Meine Eltern verboten mir, mit dem Zirkus mitzuziehen. Ich gehorchte, widerwillig. Mit zehn wollte ich immer noch Zirkusdirektor werden. Meine Eltern begannen sich Sorgen zu machen. Als meine Klassenkameraden beschlossen, Feuerwehrmann, Schiffskapitän, Lokführer, Pilot oder Generaldirektor zu werden (Astronauten gab es damals noch nicht), fing ich zum ersten Mal an, an meiner Berufswahl zu zweifeln. Das zweite Mal zweifelte ich, als ich hörte, dass man als Zirkusmensch schwindelfrei sein müsse. Ich war nicht schwindelfrei. Ich nahm also Abstand von meiner ersten Berufswahl und hing hinfort eine Weile in der Luft. Dann, mit sechzehn beschloss ich, zum Theater zu gehen. Meine Eltern warnten mich, sie drohten mir, sie baten mich inständig: Ich solle doch bitte etwas Richtiges werden wollen. Theater, das sei doppelter Boden und Schwindel und ich sei doch nun mal nicht schwindelfrei. Doch nichts konnte mich abhalten: Ich betrat die Bretter, die die Welt bedeuten.Und verlor ein paar Illusionen. Ich studierte Theaterwissenschaft und stellte fest, dass ich weder ein Faust, noch ein Hamlet, nicht mal ein Pausenclown war. Theater und Zirkus adé: Ich war dafür nicht geboren, es fehlte das Tüpfelchen auf dem i. Also beschloss ich Lehrer zu werden.Meine Eltern freuten sich.

Schule und Theater und Zirkus, fand ich, hatten viel Gemeinsames: Man spielte seine Rolle, machte sich gehörig etwas vor, klatschte Beifall, hatte Erfolg oder fiel durch. Je nachdem. Und alles ohne Netz und doppelten Boden. Schule, was für ein Theater! Ich bin Lehrer geworden und war es eine lange Weile. Mal gern, mal weniger gern. Die Schüler und -innen mochten mich oder mochten mich nicht. In manchen Stücken hatte ich Erfolg, in anderen nicht. So wie im richtigen Leben. Aber Theater und Zirkus: Das haben wir oft miteinander gemacht, die Schüler und ich. Also war ich letztlich doch noch Zirkusdirektor geworden.